Deutsche Gesellschaft für Medizin für Menschen mit geistiger oder mehrfacher Behinderung e. V.
Für den Verein DGMGB stehen satzungsgemäß Fortbildungsveranstaltungen in speziellen medizinischen Fragestellungen für Menschen mit geistiger Behinderung und die Verbesserung der speziellen medizinischen Versorgung im Vordergrund.
Das Curriculum „Medizin für Menschen mit geistiger Behinderung“ hat sich etabliert. Sehr wichtig ist dafür, dass es als strukturierte Fortbildung der Bundesärztekammer anerkannt wurde. Inzwischen haben bundesweit etwa 120 Ärztinnen und Ärzte diesen Kurs abgeschlossen. Überwiegend sind dies Mediziner, die bereits schwerpunktmäßig Menschen mit geistiger Behinderung behandeln. Neben der dauernden Anpassung des Lehrplanes arbeiten wir perspektivisch an sogenannten „Facharztmodulen“, um fachrichtungsspezifische spezialisierte Angebote machen zu können.
In Hamburg wurde ein Einführungsmodul mit 2 mal 4 Stunden als Fortbildung der Ärztekammer angeboten. Weitere Landesärztekammern haben Interesse an einem Fortbildungsmodul für niedergelassene Kolleginnen und Kollegen signalisiert und wir hoffen, dass sich ein spezifisches Angebot als Einführungsmodul in die Medizin für Menschen mit geistiger Behinderung bundesweit entwickelt.
Die Arbeit an der weiteren Verbesserung der medizinischen Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung hat eine neue Dynamik durch die Aufnahme dieser Problematik in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung 2013 bekommen. Der Aufbau und die flächendeckende Wirksamkeit von MZEB (Medizinischen Zentren für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung) ist nach über 20 Jahren des Bemühens verschiedener Verbände ein Ziel der Gesundheitspolitik geworden. Die DGMGB und die Fachverbände der Behindertenhilfe haben in den vergangenen Jahren deutlich auf die notwendige Ergänzung der Regelversorgung hingewiesen und Konzepte vorgestellt. Inzwischen gibt es erste Medizinische Zentren für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung. Die Zentren sollen vergleichbar mit den Sozialpädiatrischen Zentren professions- und fachrichtungsübergreifend arbeiten können und die Anschlussversorgung erwachsener Menschen mit geistiger Behinderung nach dem Ausscheiden aus der sozialpädiatrischen Versorgung übernehmen.
Die Entwicklung und Evaluation von Medizinischen Zentren für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung wird in den nächsten Jahren engagierte Ärztinnen und Ärzte ebenso wie die Vertretung der Selbsthilfeverbände fordern. Daneben darf die sozialraumorientierte medizinische Versorgung nicht aus dem Blick geraten. Für die Menschen mit einem besonders hohen Hilfebedarf, die in Einrichtungen leben, muss auch weiterhin eine spezialisierte medizinische Betreuung möglich sein, wie sie bereits seit 2004 im SGB V verankert ist.
Die DGMGB ist interessiert am Austausch mit Betroffenen und deren gesetzlichen Vertretern sowie mit allen Berufsgruppen, die Menschen mit geistiger Behinderung Hilfe und Assistenz anbieten. Besonderes Interesse gilt dabei den Berufsgruppen, die medizinisch – pflegerisch – therapeutisch tätig sind, um die Gesundheitsversorgung für Menschen mit geistiger Behinderung ganzheitlich zu betrachten und zu verbessern.
Aus-, Fort- und Weiterbildung, Austausch und Vernetzung werden daher weiterhin die Schwerpunkte der BAG bleiben. Wir freuen uns über eine langsam wachsende Mitgliederzahl und das Interesse an unseren Aktivitäten.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter www.aemgb.de.
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