Deutsche AIDS-Hilfe e. V.
Die am 23. September 1983 gegründete Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) ist der Dachverband von rund 120 Aids- und Drogenhilfen, Präventionsprojekten, Schwulen- und Lesbenzentren, Wohn- und Pflegeprojekten. Zugleich ist sie Interessenverband von Menschen mit HIV/Aids und Fachverband für Strukturelle Prävention.
Kooperation zwischen HGO und Staat
Bei der HIV- und Aids-Prävention in Deutschland besteht eine erfolgreiche Arbeitsteilung: Die staatliche Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) wendet sich an die Bevölkerung allgemein, während die nichtstaatliche DAH Angebote für jene Gruppen entwickelt, die besonderen gesundheitlichen Risiken durch HIV, Hepatitis und andere sexuell übertragbare Infektionen ausgesetzt sind, z. B. schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben, Drogen Gebrauchende, Gefangene, Menschen in der Sexarbeit, Migrantinnen und Migranten aus Ländern mit weiter HIV-Verbreitung.
Unsere Arbeitsgrundlage
Die Arbeit der DAH orientiert sich an der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung von 1986 und dem ihr zugrunde liegenden Lebensweisenkonzept der WHO. Unser Konzept der „Strukturellen Prävention“ nimmt das Verhalten Einzelner ebenso in den Blick wie die Verhältnisse (Strukturen), in denen sie leben. Denn was der Mensch zu seiner Gesundheit und zur Verminderung von Risiken beitragen kann, hängt stark vom sozialen Umfeld und der Gesellschaft ab. Die DAH mahnt daher Veränderungen an, wo Politik und Gesellschaft Prävention und Gesundheitsförderung behindern. Sie richtet ihre Angebote an den Lebenswelten von Einzelnen und Gruppen aus und engagiert sich für eine Versorgung, die den Rechten und Bedürfnissen der Patienten entspricht.
Was wir tun
Die DAH informiert über HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen, engagiert sich gegen Diskriminierung, fördert Solidarität und setzt sich dafür ein, dass alle Menschen Zugang zu Prävention und Behandlung haben — in Deutschland und weltweit. Wichtiges Element unseres Handelns auf allen Ebenen des DAH-Verbandes ist die Einbindung von Menschen aus unseren Zielgruppen.
Aufgaben auf Bundesebene wie z.B. Aus-, Fort- und Weiterbildung für Haupt- und Ehrenamtliche der regionalen Aidshilfen und Präventionsprojekte, Erstellung von Infomaterialien, Fach- und Gremienarbeit, Öffentlichkeits-, Lobby- und politische Arbeit sowie Selbsthilfeförderung sind in unserer Bundesgeschäftsstelle in Berlin angesiedelt. Auf lokaler, regionaler und überregionaler Ebene agieren unsere Mitgliedsorganisationen. Sie informieren und beraten „von Angesicht zu Angesicht“, telefonisch, online, in der Schwulen-, Drogenszene oder Prostituiertenszene. Sie bieten außerdem Selbsthilfegruppen für HIV-Positive und Angehörige an, betreuen und pflegen Menschen mit HIV und Aids zu Hause, im Krankenhaus und im Justizvollzug, führen Aufklärungs- und Fortbildungsveranstaltungen durch und leisten Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Im Rahmen der Selbsthilfeförderung unterstützt die DAH verschiedene Netzwerke von Menschen mit HIV und deren Angehörigen, aber auch von Menschen aus den von HIV besonders bedrohten Gruppen wie etwa das Netzwerk „JES — Junkies, Ehemalige, Substituierte“. Außerdem veranstalten wir bundesweite Seminare und Selbsthilfekonferenzen zum Leben mit HIV und bieten den Rahmen für das Gespräch von HIV-Positiven — den „Experten in eigener Sache“ — mit Wissenschaft und Medizin.
An unsere Zielgruppen wenden wir uns mit vielfältigen Medien. Dazu gehören neben Broschüren, Faltblättern, Postkarten, Plakaten, Anzeigen oder Fachbüchern mehrere Websites und die Kommunikation in Social Media. Ein besonderer Schwerpunkt ist die bundesweite Kampagne ICH WEISS WAS ICH TU (www.iwwit.de) für Schwule und andere Männer, die Sex mit Männern haben. Unter www.aidshilfe.de bieten wir Informationen zum Schutz vor Ansteckung, das Leben mit dem Virus und zu Selbsthilfeaktivitäten und berichten über Aktuelles rund um HIV und Gesundheit. Bundesweite Beratung bieten wir sowohl telefonisch (0180-33-19411) als auch online (www.aidshilfe-beratung.de)
Unsere Partner
Die Deutsche AIDS-Hilfe ist Mitglied im „Aktionsbündnis gegen Aids“, in Wohlfahrts- und Behindertenverbänden und kooperiert mit Organisationen wie etwa „Ärzte ohne Grenzen“ oder der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Auf internationaler Ebene gehört sie Netzwerken wie dem International Council of AIDS Service Organizations (ICASO) oder der International Harm-Reduction Association an und ist Partnerin vieler Organisationen und Initiativen, darunter die International HIV/AIDS Alliance in der Ukraine und LaSky in Russland.
Kontaktadresse:
Wilhelmstr. 138
10963
Berlin
Telefon: | 030 690087 0 |
Fax: | 030 690087 42 |
E-Mail: | dah@aidshilfe.de |
Internet: | http://www.aidshilfe.de |