
Bundesverband Poliomyelitis e. V.

Der Bundesverband Poliomyelitis e. V. sieht seine Aufgabe seit seiner Gründung 1991 in der Interessenvertretung von Personen mit Kinderlähmungsfolgen. Der Verband arbeitet deutschlandweit in 10 Landesverbänden, 60 Regionalgruppen und 40 Kontaktstellen. Im Verband sind 2950 Mitglieder organisiert.
Leitbild
Unter Einbindung des sozialen Umfeldes, der Arbeitswelt und der Familie soll dem Polio-Betroffenen geholfen werden, seine eigene Lebenssituation besser einzuschätzen und seinen künftigen Lebensweg umzustellen. Es gilt ganz besonders, dem Post-Polio-Syndrom vorzubeugen oder dessen Auswirkungen zu mildern.
Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich der anfängliche Verdacht bestätigt, dass die Folgen einer Poliomyelitis (Kinderlähmung) nicht bei allen Betroffenen zu einem relativ stabilen Restlähmungsbefund führen. Mit einer Latenzzeit von 15 bis 40 Jahren nach der Akuterkrankung kann eine erneute Aktivierung der neuro-muskulären Funktionsschädigung eintreten. Diese „Zweiterkrankung“ wird als Post-Polio-Syndrom (PPS) bezeichnet und ist als eigenständiges Krankheitsbild im ICD 10 Code unter Ziffer G14 gelistet. Hauptsymptome sind extreme Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen, Muskelschwäche, Kälteintoleranz, aber auch Atem- und Schluckprobleme.
Aufgaben des Verbandes
- Information und Beratung von Betroffenen und/oder Angehörigen
- Gegenseitige Unterstützung in der Bewältigung der Erkrankung
- Verbesserung der Lebenssituation Polio-Betroffener
- Information von Ärzten, Therapeuten, Krankenkassen und Behörden
- Zugang zu Hilfs- und Unterstützungsangeboten schaffen
- Durchführung von Zertifizierungen von Rehabilitationseinrichtungen
- Aufbau und Unterstützung von regionalen Selbsthilfegruppen und Landesverbänden
- Gezielte Öffentlichkeitsarbeit zum Abbau von Informationsdefiziten
- Interessenvertretung in Gremien der Gesundheitspolitik
- Kontaktpflege mit anderen europäischen Polio-Verbänden
- Vorsorge durch Impfung gegen Kinderlähmung.
Ziel des Verbandes
Mithilfe zahlreicher Informationsschriften – Bücher, Broschüren, Flyer – klärt der Bundesverband Poliomyelitis e. V. über Kinderlähmung und die Folgen auf.
Mitglieder des Verbandes erhalten vierteljährlich eine Verbandszeitschrift, die Polio-Nachrichten.
Ein Beirat, bestehend aus Ärzten und Experten aus den verschiedensten medizinischen Bereichen, die eingehende Kenntnisse und Erfahrungen mit dem Krankheitsbild Poliomyelitis und dem Post-Polio-Syndrom (PPS) haben oder mit den Problemen der Betroffenen befasst sind, unterstützt und berät den Bundesverband.
Impfen ist wichtiger denn je
Die Anzahl der Erkrankungen ist zwar rückläufig, besiegt oder ausgerottet ist die Poliomyelitis jedoch nicht. Die Erfahrungen aus der letzten Zeit zeigen, dass wieder neue Fälle auftreten, wenn Impflücken entstehen, z. B. in Krisengebieten wie Syrien oder Somalia – generell da, wo das Gesundheitssystem nicht mehr funktioniert. Das Wildvirus kann jederzeit durch Reisende oder Migranten aus jenen Ländern zu uns gelangen. Daher ist es wichtig zu kontrollieren, ob der Impfschutz bezüglich Kinderlähmung ausreichend ist.
Kontaktadresse:
Freiberger Str. 33
09488
Thermalbad Wiesenbad
Telefon: | 03733 504-1187 |
Fax: | 03733 504-1186 |
E-Mail: | info@polio-selbsthilfe.de |
Internet: | http://www.polio-selbsthilfe.de |
Spendenkonto:
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: | DE 05 86020500 0007430599 |
BIC: | BFSWDE33LPZ |
Spenden sind steuerlich abzugsfähig
Finanzamt Annaberg- Buchholz
Steuernummer 217/141/07043